Vorgeschichte der Partnerschaft
Seit 1993 unterstützt die evangelische Stern-Kirchengemeinde Potsdam die Dreifaltigkeitsgemeinde in Marx innerhalb der Propstei Saratow.
Grundlage hierfür ist ein Partnerschaftsabkommen der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-Schlesische Oberlausitz (EKBO) von Juni 1992 mit den Gemeinden der mittleren und unteren Wolga und dem Ziel, diesen Gemeinden bei ihrem Aufbau und dem Zusammenwachsen zu einer Kirche zu helfen. Zu Ostern 2014 wurde die Partnerschaft durch einen neuen Vertrag aktualisiert.
Seit 1997 werden diese Partnerschaften durch das Berliner Missionswerk und hier speziell durch den Arbeitskreis Wolga begleitet.
Historie:
Die Stadt Marx wurde im Jahr 1765 als Wolga-deutsche Kolonie durch einen holländischen Baron (Ferdinand Baron Caneau de Beauregard) gegründet und erhielt zunächst den Namen „Baronsk“ (Баронск). Die deutschsprachige Bezeichnung zu Ehren der russischen Kaiserin Katharina II., Jekaterinenstadt bzw. Katharinenstadt, wurde ab 1768 offizieller Name. Im Jahr 1919 wurde die Stadt nach Karl Marx in Marxstadt (Марксштадт) und schließlich 1942 in Marx umbenannt.
Marx war einst die kulturelle Hauptstadt der Wolgadeutschen. Die Kirche wurde 1840 aus eigenen Mitteln erbaut und Mitte des 19. Jahrhunderts zur Kirche der Heiligen Dreifaltigkeit erhoben.
Mit der Oktoberrevolution brach 1917 die Tragödie über die Gemeinde ein und in Folge des Religionsverbots, wurde die Kirche enteignet und 1929 endgültig geschlossen. Das weitere Schicksal der Kirche gleicht dem vieler Gotteshäuser in Russland. Sie wurde zweckentfremdet und in ein Kulturhaus umgewandelt.
Nach dem deutschen Angriff auf die UdSSR im 2. Weltkrieg wurden die Wolgadeutschen am 28. August 1941 nach Sibirien und Mittelasien deportiert.
Gegen Ende der 50er-Jahre des 20. Jahrhunderts kam es zu einer Welle der Zerstörung religiöser Denkmäler. An der Kirche wurden die Kuppel und der Glockenturm samt Uhr zerstört. Zum Glück blieb das restliche Gebäude erhalten.
Erst im Zuge von Glasnost und Perestroika konnte in dieser Kirche wieder Gottesdienst gefeiert werden. Sie ist die größte Kirche, die auf dem Gebiet der ehemaligen Wolgadeutschen Republik erhalten blieb.
1991 – Unter der Leitung von Frau Eleonore Herdt versammeln sich erstmals wieder russlanddeutsche Christen.
1993 – Neugründung der Evangelisch-lutherischen Dreifaltigkeitsgemeinde mit 12 Mitgliedern.
1999 – Pastor Wladimir Rodikow wird nach Studium am Theologischen Seminar Paulinum in Berlin in das Amt des Gemeindeleiters berufen.
2001 – Ordination Pastor W. Rodikows in Moskau als Pfarrer der Evangelisch-Lutherischen Kirche Europäisches Russland (ELKER).
2011 – Im August wurde in der Kirche ein Gedenkgottesdienst anlässlich des 70. Jahrestages der Deportation der Wolgadeutschen gehalten unter Teilnahme des Bischofs der ELKER, Dietrich Brauer.
Die Zeit der Zweckentfremdung ist nicht spurlos an der Kirche vorüber gegangen. Für die dringend notwendige Sanierung und Restaurierung fand sich überraschend ein Sponsor aus Russland mit wolgadeutscher Herkunft, Dr. Viktor Schmidt.
2014 – Im August begann der Aufbau des Glockenturms und zu Weihnachten war der Rohbau bereits fertiggestellt und auch das Tragwerk der Kuppel angeliefert.
2015 – Der Turmrohbau wurde beendet. Bemerkenswert ist Folgendes: Nachdem vor 85 Jahren, am 5. August 1930, die Kommunisten die Kirche geschlossen hatten, wurde am 4.8.2015 wieder das Kreuz auf dem neuerbauten Kirchturm errichtet. Das Kreuz ist 4,5 m hoch und wiegt 1.500 kg. Bezahlt wird alles bisher von dem russischen Sponsor, Herrn Dr. Viktor Schmidt.
2016 – Die Fassade der Kirche wurde restauriert, d.h. sämtlicher Putz erneuert und weiß gestrichen wie im Originalzustand.
Partnerschaft:
Die Stern-Kirchengemeinde unterhält die Partnerschaft zu Marx gemeinsam mit unserer holländischen Partnergemeinde „De Hoeksteen“, Schoonhoven. Die bisherige Vereinbarung von 1999 ist am 4.10.2014 durch eine neue Vereinbarung über die Partnerschaft ersetzt worden.
Partnerschaftsvereinbarung:
Die Partnerschaftsvereinbahrung finden Sie hier >
Arbeitskreis Marx/Wolga:
Der Arbeitskreis Marx/Wolga der Stern-Kirchengemeinde koordiniert die Fördermaßnahmen und hilft Ihnen, wenn Sie weitere Auskünfte zur Partnerschaft wünschen:
Werner und Helga Gubatz
Telefon: 030 805 11 96
Mail: werner.gubatz@t-online.de
Marlies Hille
Telefon: 0331 585 29 36
Mail: marlieshille@arcor.de
Martin Wengler
Telefon: 0331 61 14 61
Mail: fam.wengler@web.de
Die Mitglieder des Arbeitskreises sind selbstverständlich ehrenamtlich tätig.
Die finanzielle Unterstützung der Partnergemeinde Marx erfolgt ausschließlich auf Spendenbasis. Alle, die mit Ihrer Spende die Arbeit ermöglichen, zählen wir zum Freundeskreis Marx/Wolga der evangelischen Stern-Kirchengemeinde Potsdam.
Der Arbeitskreis Marx/Wolga wird Sie regelmäßig über die Fördermaßnahmen informieren, die mit dem Spendenaufkommen umgesetzt werden konnten.
Über jede Art von Spende sind wir dankbar, sei es eine Einzelspende oder eine regelmäßige Spende per Dauerauftrag gleich welcher Höhe. Nach dem Jahreswechsel erhalten Sie eine Sammelbescheinigung über Ihre bei uns eingegangenen Spenden.
Spenden für die Partnergemeinde Marx
erbitten wir an
Kirchliches Verwaltungsamt Potsdam
Evangelische Bank eG
IBAN: DE12 5206 0410 0003 9098 59
BIC: GENODEF1EK1
Verwendungszweck: 2110.02.2210
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Aktuelle Termine des Arbeitskreises Marx/Wolga finden Sie hier >
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